Hallo liebe Mitmenschen,
Ich hoffe die von mir geschickten Sonnenstrahlen haben euch nun endlich erreicht!?
Eigentlich gibt es ja nicht viel Neues zu erzählen doch damit ich meinen fast schon monatlichen Blogeintragschreibrhythmus nicht verliere werde ich doch einfach kurz von mir hören lassen. Mir geht es nach wie vor sehr gut, ok auch im Falle wenn es anders wäre würde ich es hier wahrscheinlich nicht schreiben aber ich fühle mich wirklich wohl in meiner neuen Heimat. Jetzt ist bereits schon über ein halbes Jahr vergangen und wenn ich es schnell Revue passieren lasse kommt es mir noch nicht so lange vor.
Das Unterrichten ist schon fast zur Routine geworden genauso wie ohne Strom bzw. anderen europäischer Firlefanz zu leben.
Zu meinen Tätigkeiten als Mathe- Deutsch- Sport- und Life Skills-Lehrer haben wir uns jetzt noch eine neue Aufgabe gegeben. Wir sind jetzt nämlich Schüler der Standard 4 in der Primary School Kangalu. Denn wie kann man die Landessprache Kiswahili besser lernen als in einer Anfängerklasse? Durch unseren, im Vergleich vom Rest der Schülerschaft hmm wie soll man sagen… extrem schnellen Körperwachstum, dürfen wir es uns auf zwei gemütliche Gartenstühle bequem machen und müssen nicht zu viert auf einer kleinen Holzbank sitzen. Es macht aber unglaublich viel Spaß mit den kleinen Fratzen zusammen zu lernen.
Durch unsere eigentlich schon lieb gewonnenen zwei Hausfröschchen hat sich auch meine Einstellung zu den labbrigen, glibbrigen, quakenden Hüpfdingern etwas verändert. Es war doch immer eine wahre Freude auf dem Gang einen kleinen Hüpfer zu sehen auch wenn man aufpassen musste die Quakteile bei Nacht nicht zu zertreten könnte man schon fast sagen,…ja ich habe eine emotionale Verbindung mit den kleinen Tierchen aufgebaut.
Bis zum folgenden Tage X !!! Alex ist in seinen tiefsten, schönsten Träumen als zwischen den Gedanken „Sauerbraten mit Blaukraut“ und „Goiß mit extra viel Edelkirschlikör“ ein bis dahin unbekanntes Gefühl auf meinem Arm zu spüren war!? Organ Augen haben daraufhin beschlossen kurzerhand die Sachlage abzuchecken und kamen zum folgenden Resultat - s Fröschle sitzt megafrech auf meinem Arm und schaut mich an wie ein totes gerade abgestochenes Mondkalb Aaaah! Was zu viel ist, ist zu viel und so haben wir uns zusätzlich noch den Job „Kammerjäger“ gegeben. Ich hab keine Ahnung wo die ganzen Dinger plötzlich herkommen aber es werden von Tag zu Tag mehr!?!?
Man wird es kaum glauben aber zwischen den Aufgaben als Lehrer, Schüler und Kammerjäger darf ich mich zukünftig auch zu dem für mich bis dahin nicht wirklich als sehr sympathisch eingestuften Beruf - LKW-/Busfahrer nennen. Diese doch etwas unglaubwürdige Tatsache benötigt eine kurze Erläuterung. Um das afrikanische zusammenleben miteinander nicht zu gefährden hat es sich eingebürgert ab und an bei unserer lokalen Lieblingsstamm“kneipe“ vorbeizuschauen. Der Besitzer der Bar ist zuuufällig der Besitzer eines Busses welches hier allerdings scherzhafterweise noch Matatu genannt wird ja und dann war es nicht mehr weit, als ich am Steuer dieses Ungetüms saß. Mit über 70 Schüler völlig überladen in die nächste Stadt. Meine armen Grinsbacken mussten die komplette Fahrt sehr darunter leiden es war einfach ein mortz Spaß sowohl für die Schüler als auch für den Fahrer ;)
Außerdem dürfen wir uns jetzt zu den stolzen Besitzern eines Fahrrads nennen.
Der Cowboyritt auf Lamu hat uns so beeindruckt, sodass wir es jetzt endlich geschafft haben auch hier, auf einem leider nur „Drahtesel“ aber immerhin Fortbewegungsmittel die Gegend unsicher zu machen und außerdem können wir so die äußerst wichtigen 10 Minuten morgens länger schlafen. ;)
Wie man sieht ich habe meine Tätigkeiten, ich fühle mich wohl, ich genieße die afrikanische Lockerheit und momentan könnte ich mir keinen schöneren Platz zum da sein vorstellen. Dennoch freue ich mich natürlich stääääändig über Nachrichten von Deutschland und speziell von Euch natürlich!
Viele sonnige Grüße sendet Euer Alex
Freitag, 5. März 2010
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