Ordinary Life
Da ich nicht genau weiß was ich denn ständig in so einen Blog schreibe habe ich mir gedacht, dass ich einfach mal einen alltäglichen Tagesablauf wiedergebe.
Danach wir noch schnell ungetoasteter Toast hin sich hineingestopft damit man die nun zwanzig Minuten Fußmarsch zur Schule ohne irgendwelche Schwächeanfälle übersteht.
Auf diesem Schulweg wird man eigentlich ununterbrochen mit Mzungu, Aleki, Aaaaalex oder sonstiges netten Begrüßungsattacken bombardiert. Die kleinen rennen einem regelrecht hinterher und freuen sich jedesmal wieder in die Hand eines „Weißen“ einklatschen zu dürfen.
In der Schule angekommen, unterrichte ich entweder die Fächer Mathematics, German, Life Skills oder Physical Education.
Das Unterrichten macht von mal zu mal mehr Spaß.
In Mathematik hat Mr. Alex jetzt schon die zweite Arbeit durchgezogen. Erschreckend wie schlecht die sind da fehlen schon die einfachsten Grundkenntnisse. Irgendein Mensch hat den Schülern mal beigebracht bei einem OK? immer auf Yes! zu antworten. Ob jetzt wirklich alles verstanden wurde stört da niemand.
In Deutsch haben wir dann mal angefangen zu sagen, also wenn wir OK fragen antworten in Zukunft alle mit „Ja“, OK?
Students: Yes
Mr. Alex: OOOK?
Students: Yes/Ja
Mr. Alex: OOOOOOOK?
Students: JAAAAAAAAA
Da geht doch mein kleines Herz auf wenn man von 40 kleinen Kindern angeschrien wird. Ein unbeschreiblich geiles Gefühl welches ständig zum Lachflash auslöst.
Komischerweise ist die wunderschöne Zahl „acht“ ein bisschen tricky für die Schüler.
Beim durchzählen kann man schon die Anstrengung bei Zahl fünf erkennen, sieben ist noch machbar und bei acht fängt anfangs die Unterlippe merkwürdig an zu zittern der Mund geht weeeit auf und alles beginnt mit HHHHAAAGT. (loool)
Also Mr. Seriosität Alex fängt an vorzusprechen bis zur Zahl vier gaaar kein Problem, bei fünf muss ich prinzipiell auch immer schmunzeln und dann komm ich zur acht… ich konnte nicht mehr auf meinen Beinen stehen es war so unglaublich komisch, Yannic wartet dann lachend draußen auf dem Mäuerchen und winkt mit einem Zettel beschriftet „haggt“.
Na ja danach ist die Deutschstunde auch gelaufen einmal angefangen mit lachen kann der Alex nicht mehr aufhören. Aber ich versuch es einfach in Griff zu bekommen.
Nach dem Schultag wartet unser Lieblingsfarmer, mitlachender, symphatischer und absolut guter Koch Ivui auf uns. Unsere ruhige Seele im Haus spricht allerdings sehr schlecht Englisch deswegen besteht eine Konversation hauptsächlich aus „eeeeh“ und „sawa“.
Unglaublich das man damit allerdings alle Fragen beantworten kann.
Bei guten Sicht-Temperatur- und Wohlfühlverhältnissen lassen wir dann denn Tag bei einem (wenn mal vorhanden) Bierchen auf dem Hausdach enden um den wunderschönen Sonnenuntergang zu bestaunen.
Ansonsten versuchen wir natürlich ständig so viel wie möglich von Kenia zu sehen.
A wie Afrika
Da bin ich grad genau genommen in Kenia
B wie Bodaboda
Ist ein Motorradtaxi welches manchmal die einzige Möglichkeit ist noch
Bei Sonnenuntergang riiiiichtig romantisch ;)
C wie Celcius
Die Temperaturen sind trotz der Regenzeit nicht wirklich gefallen
D wie Dauerhaft
Dauerhaft Wasser, Essen und Strom wäre wirklich sehr sehr schön
E wie Essen
Reis und Bohnen oder Ugali mit Sukuma Wiki steht auf dem täglichen Speiseplan.
F wie Friseur
Ok, Friseur wäre ein bisschen übertrieben aber ich war jetzt bereits schon zweima
G wie Goiß
Dieses Getränk – sanfter Kirschlikör gleitend in die tiefen der dunklen schwarzen
H wie Hausdach
Der Ort an dem wir hervorragend unser wohlverdientes Feierabendbierchen trinken
I wie Insel
Auf der bekannten Mfangano Island im Viktoriasee mit seiner atemberaubenden
J wie Jacke
Mit beginn der Regenzeit habe ich mir doch tatsächlich eine Regenjacke anschaffen müssen
K wie Kisumu
Sehr schöne und drittgrößte Stadt Kenias. Das Highlight dieses Ausflugs war
L wie Linksverkehr
Zum ersten Mal bin ich auf der rechten Seite am Steuer gesessen auch wenn das in
M wie Matatu
Es gibt tatsächlich Plätze in diesen völlig überfüllten Kleinbussen bei denen man sich
N wie Nairobi
Die Hauptstadt Kenias und momentan, warum auch immer, ein beliebtes Reiseziel
O wie Oktoberfest
Es gab es wirklich, an einer deutschen Schule in Nairobi haben wir uns die Bäuche
P wie Planting
Zu Beginn der Regenzeit wurde es richtig Grün in der Gegend und alle wirklich ALLE
Q wie Quadratisch
Quadratisch praktisch gut. Wir haben unsere erste Kiste Tusker East African Beer
R wie Regenwald
Wir haben eine spannende Nacht- und Sonnenaufgangswanderung durch den
S wie South Africa
Ist ein Land in Afrika in welchem 2010 die Weltmeisterschaft stattfinden wird. *gins*
T wie Tee
Wir haben in Kericho die Stadt und die größte Teeplantage Afrikas besichtigt
U wie Umpflügen
Bei 38°C in Boxershorts und Flipflops haben wir die Kühe zum umpflügen eines
V wie VIP
Wir haben es wirklich geschafft in die VIP-Lounge des Nairobi Hilton Hotels zu
W wie Wanderschuhe
Zu Beginn der Regenzeit musste ich mir doch auch noch richtige Schuhe kaufen. Der
X wie Xylophone
(griech.: ξύλος xylos Holz; φωνή phōnē Stimme) gehört zu Familie der Stabspiele
Y wie Yellow-Orange
Die Farbe der atemberaubenden Sonnen-auf-unter-ab-hin-und-her-gänge
Z wie Ziege
Ein Hahn ist morgens nervig aber ne bescheuerte „ichbrauchaufmerksamkeits“-
Wie auch in den letzten Blogeinträgen möchte ich wieder einmal anhängen, dass ich mich sehr über Antworten oder Lebenszeichen von Euch freuen würde.
Auf meine Blog habe ich auch wieder ein paar Bilder in der Diashow aktualisiert.
Lieber Alex,
AntwortenLöschenmit ziemlichem Entsetzen habe ich in Deinem wie immer sehr humorvollen Blog gelesen, dass ihr zu sehr sehr fragwürdigen Methoden greifen müsst, um an den von mir zwar präferierten, jedoch nicht um jeden Preis empfohlenen Gerstensaft zu gelangen! Natürlich ist dieser weiterhin und unbedingt jedem anderen in Kenia zu erhaltenen Getränk vorzuziehen. Muss man aber deswegen einem mit hoher Geschwindigkeit die Straße hinunterrasenden Truck hinterher springen und so schwerste Verletzungen in Kauf nehmen? Muss man deshalb die Straßenverkehrsordnung in einem Land auf das Schwerste gefährden, das gerade in dieser Hinsicht Vorbildcharakter in Sachen Verkehrssicherheit und Fahrdisziplin beinahe weltweit genießt?????
Viel besser wäre es meiner Ansicht nach,den Wagen entschlossen zu stoppen, den Fahrer auf die Vorzüge des Genusses eines Tuskers auf dem Giebel eurer Fünf-Sterne-Villa mit der gebotenen Diskretion hinzuweisen und anschlißend den gesamten Lkw an Ort und Stelle zu entladen!
Damit würdest Du auch Deinen Beitrag zur weiteren Senkung der ohnehin schon sehr niedrigen Unfallrate in Kenia leisten, da ein völlig entleerter LKW weitere Pilsfreunde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vor riskanten Attacken auf das Fahrzeug abhalten würde.
Lasst euch das mal durch den Kopf gehen.
Ich bin echt besorgt...
Dein Dr. Zürn
Hey Alex!
AntwortenLöschenHab heut zufällig n Sven getroffen, der mir kurz von deinem Keniaaufenthalt erzählt und mir dann den Link hierher gegeben hat.
Ich bin ja sehr verwundert, dass ausgerechnet du versuchst, denen deutsch beizubringen. Kannst du des wirklich? I han von dir emmer bloß beschdes Schwäbisch ghert, Kerle! ;)
Lass dirs gut gehn und trink n Bier für mich mit :)
Gruß Laukie